Laut des aktuellen „Digital Leadership Reports 2021“ der Harvey Nash Group erwarten 73% der befragten Digital Leader in den kommenden drei Jahren eine radikale Transformation der Medienbranche. Medienunternehmen stehen also vor einer Vielzahl an wirtschaftlichen, technologischen und rechtlich Herausforderungen. Darüber hinaus beanspruchen auch neue (digital)ethische Aspekte den Unternehmensalltag. Doch welche sind das und wie können Unternehmen damit umgehen?
Das Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik widmete sich diese Woche im Rahmen ihrer Herbstakademie Wirtschafts- und Unternehmensethik zum sechsten Mal den ethischen Herausforderungen im Kontext der Digitalisierung. Unter dem Thema „Fake News, Filterblasen & Social Bots – Wie verändert die Digitalisierung den öffentlichen Diskurs?“ lag der Fokus in diesem Jahr auf den Auswirkungen digitaler Prozesse auf die Medienlandschaft, sowie den Folgen für unsere Gesellschaft und Demokratie.
Innerhalb dieser fünftägigen Veranstaltung behandelte whyzer in einem Workshop insbesondere die ethischen Herausforderungen von Medienunternehmen im Kontext der digitalen Transformation. Dabei erhielten die Teilnehmer:innen einen allgemeinen Überblick über die Herausforderungen, die mit der fortschreitenden Digitalisierung einhergehen. Im Anschluss wurden Wege aufgezeigt, wie Unternehmen digitale Ethik in ihre Geschäftsprozesse integrieren können.
Darüber hinaus wurden in einem praktischen Teil Fallbeispiele behandelt, bei denen Medienunternehmen auf unterschiedliche Weise Verantwortung für digitale Prozesse übernehmen. Zur Debatte stand etwa die Wirksamkeit der Verankerung von Corporate Digital Responsibility in Nachhaltigkeitsberichten sowie die Vor- und Nachteile der Entwicklung von Leitlinien. Hitzig diskutiert wurde besonders die Frage, ob und wie Social Media Unternehmen umstrittene Inhalte auf ihren Plattformen veröffentlichen lassen dürfen. Am Beispiel des Twitter-Bans von Donald Trump erörterten die Teilnehmer:innen dabei die Frage, inwiefern ethische, wirtschaftliche und rechtliche Gründe die Content-Moderation beeinflussen. Zum Abschluss richtete sich der Blick auf die duale Rolle der Social Media User:innen als Konsument:innen und Produzent:innen und deren Verantwortung für die Inhalte auf Twitter, Facebook & Co.
whyzer bedankt sich bei allen Teilnehmer:innen für den spannenden und lebhaften Austausch!